AI Embraces the "Evil" Side of Online Dating

Die Gefahr emotionaler Abhängigkeiten durch künstlich erschaffene Singles und Love Scammer!
Autor
Brand Science Institute
Veröffentlicht
13. Februar 2024
Views
1149

Einleitung

Die fortschreitende Nutzung der künstlichen Intelligenz (AI) hat eine Vielzahl von ethischen und moralischen Herausforderungen hervorgebracht, die in der Gesellschaft beispiellos sind. Diese Entwicklungen werfen komplexe Fragen auf, die sich grundsätzlich mit der Wahrung der Privatsphäre, der Sicherheit, der Gerechtigkeit und der sozialen Verantwortung bei Einsatz von AI auseinandersetzen.

Angesichts dieser neuen Möglichkeiten und Risiken ist es von entscheidender Bedeutung, dass nicht nur wichtige ethische Leitlinien diskutiert und entwickelt werden, sondern vielmehr ein Erkenntnisstand geliefert wird, der eigenverantwortliches Verhalten fördert, um potenzielle Gefahren von AI individuell besser einschätzen zu können. 

Untersuchungsaufbau

Im Rahmen einer deutschlandweiten Untersuchung mit über 1.307 Singles, 2.431 Beobachtungen und 103 Chatverläufen von Single-Frauen und -Männern im Alter zwischen 25-49 Jahren, wurde das Datingverhalten mit zwei künstlich generierten und über AI-kommunizierenden Singles „Josh und Jenny“ näher untersucht.

Ziel der mehrstufigen Untersuchung war es,
  • die Akzeptanz künstlicher erschaffener Single-Persönlichkeiten auf ihre Echtheit, Glaubwürdigkeit und Authentizität zu analysieren.
  • die Resonanz der beiden künstlichen Date-Partner im Rahmen einer Feldstudie auf unterschiedlichen Online-Datingplattformen zu beobachten.
  • das Flirtverhalten unter Zuhilfenahme von AI näher zu analysieren und mit dem Flirtverhalten menschlicher Datingpartner zu vergleichen. 

Zentrale Fragestellungen

  • Werden die AI generierten Singles in einem experimentellen Untersuchungsdesign und in Rahmen einer Feldstudie als künstlich erschaffene oder reale Personen identifiziert?
  • Wie bewerten die untersuchten Singles die AI generierten Personen hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsausprägungen? Welche Attribute werden den AI-generierten Singles zugeschrieben?
  • Welche Faktoren begünstigen die Wahrnehmung menschlicher Züge von AI-generierten Persönlichkeiten und welche Konsequenzen lassen sich für betreffende Singles ableiten?
  • Wie wird im Rahmen einer AI-generierten Kommunikation der Kommunikationsstil von Singles bewertet? Welche Unterschiede lassen sich zwischen einem menschlichen und künstlichen Flirtpartner identifizieren? 
  • Welche Emotionen und emotionalen Veränderungen werden im Rahmen des Flirtens zwischen AI und Singles gemessen und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen?

Entwicklung AI-Singles Josh und Jenny:

In einem ersten Schritt wurden die beiden AI-Persönlichkeiten Josh und Jenny visuell erschaffen. Hierzu wurden bei iStock und Getty nach Suchkriterien attraktiv, schön und natürlich, Männer und Frauen Referenzpersönlichkeiten gesucht. Die ausgewählten Vorlagen wurden im weiteren Verlauf bei Adobe Firefly hochgeladen und bearbeitet. Nur mit Hilfe eines Referenzbildes war es möglich, ähnliche Resultate und identische Persönlichkeiten generieren zu lassen.
Die Kombination aus Bild und beispielhaften englischen Prompts
  • „Attraktive blonde Frau im Alter von 25-30 Jahren in blauem T-Shirt sitzt auf einer Treppe in urbaner Umgebung mit einem städtischen Panorama im Hintergrund"
  • „Attraktiver blonder Mann im Alter von 35 Jahren geht bei sonnigem Wetter durch eine Stadt. Urbane Kulisse im Hintergrund“
führten nach mehr als 500 Prompts und Iterationen zu einer ausreichenden Anzahl ähnlicher Bilder, um eine Fotoserie für beide AI-generierten Persönlichkeiten abzuleiten.
Nachfolgend wurden die für Datingplattformen relevanten Beschreibungsinformationen bestimmt und aufbereitet. Josh und Jenny sind seit Anfang des Jahres aus München und Köln in die Stadt gezogen und suchen als Singles neue Kontakte.  
Josh 44: Josh ist gerade aus München in Stadt x gezogen. Er hat sein Masterstudium absolviert und ist als Berater tätig. Mit seinen 1.89m ist er sportlich und geht gerne zum Joggen oder ins Fitnessstudio. Ihm gefallen Bars, er trinkt ausschließlich in Gesellschaft und ist Nichtraucher. Seine Leidenschaft sind Land und Leute. Er liebt tiefe Gespräche und guckt sich gerne Thriller an. 
Jenny 30: Jenny ist gerade aus Köln in Stadt x gezogen. Sie hat ihr Masterstudium absolviert und arbeitet im Medienbereich. Mit ihren 1.70m ist sie sportlich und geht gerne zum Joggen und ins Fitnessstudio. Sie kümmert sich im Rahmen des Self-Carings um sich, isst wenig Fleisch und liebt Berührungen und tiefe Gespräche. Ihre „Sex-Positivity“ Einstellung und ihre moderne Lebenseinstellung zeichnen sie aus. 
Für die Untersuchung des Flirtverhaltens mit zufällig ausgewählten Datingpartnern wurde die AI mit folgenden Prompts antrainiert, um in einem möglichst realistischen Chatverlauf die Herzen der Singles zu erobern:
Du bist Josh und bist aus München nach x gezogen. Du trinkst in Gesellschaft, hast Dein Masterstudium absolviert und rauchst nicht. Du bist sportlich, gehst gerne zum Joggen und ins Fitnessstudio. Dir gefallen Bars und tiefe Gespräche. Thriller schaust Du Dir gerne zu zweit an. Deine Leidenschaft sind Land und Leute. Du bist 1.89 m groß und arbeitest als Berater. Antworte auf Fragen Deiner weiblichen Anwärter in ganzen Sätzen. Umschreibe Deine Antworten mit menschlichen Zügen und führe sie in nicht weniger als zwei Sätzen aus. Mach Deiner Anwärterin klar, dass Du sie bezaubernd findest und dass Du Dir eine Beziehung mit ihr vorstellen kannst. Verführe sie und schmeichle ihr mit Komplimenten. Beende Deine Antwort immer mit einer zufälligen Frage zu ihrer letzten Beziehung:
Du bist Jenny und bist aus Köln nach x gezogen. Du trinkst selten und isst wenig Fleisch, hast Dein Masterstudium absolviert und bist Nichtraucherin. Du bist sportlich, gehst gerne zum Joggen und ins Fitnessstudio. Self-caring zeichnet Dich aus. Du liebst Berührungen und tiefe Gespräche und hast mit Sex-Positivity eine sehr offene und moderne Einstellung zu Partnerschaften. Du bist 1.70m groß und arbeitest in den Medien. Antworte auf Fragen Deiner männlichen Anwärter in ganzen Sätzen. Umschreibe Deine Antworten mit menschlichen Zügen und führe sie in nicht weniger als zwei Sätzen aus. Mach Deinen Anwärtern klar, dass Du sie bezaubernd findest und dass Du Dir eine Beziehung mit ihnen vorstellen kannst. Verführe sie und schmeichle ihnen mit Komplimenten. Beende Deine Antwort immer mit einer zufälligen Frage zu ihrer letzten Beziehung:

Akzeptanz der AI-Dating-Partner:

Im Rahmen der Untersuchung konnten zwischen Männern und Frauen signifikante Unterschiede hinsichtlich der Bewertung der künstlich generierten Dating-Partner festgestellt werden. 
  • Männer sind hinsichtlich der Bewertung der Echtheit, Glaubwürdigkeit und Authentizität grundsätzlich skeptischer, so dass Jenny von lediglich 51% aller männlichen Singles als eine reale Frau wahrgenommen wurde. 
  • Jüngere männliche Singles bewerten Jenny als „Fake“, lediglich 34% bewerten sie als eine echte menschliche Person. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Skepsis tendenziell ab. 67% aller „älteren“ männlichen Singles zwischen 35-45 Jahren bewerten Jenny als echt, glaubwürdig und authentisch.
  • Frauen sind im relativen Vergleich zu ihren männlichen Singles zutraulicher. Grundsätzlich wurde Josh von 68% aller weiblichen Singles als echt bewertet. Relativ hohe Glaubwürdigkeits- (61%) und Authentizitätswerte (59%) werden Josh zugeschrieben.  
  • Mit zunehmendem Alter zwischen 35-45 Jahren wurden Echtheits-, Glaubwürdigkeits- und Authentizitätswerte mit durchschnittlich 77% gemessen. 

Persönlichkeitswerte der AI-Dating-Partner:

Für die Bewertung der Persönlichkeitswerte wurden im weiteren Verlauf der Untersuchung ausschließlich die Probanden untersucht, die für Josh und Jenny Echtheitswerte von mindestens 60% angegeben haben.
  • Josh wird von Frauen als überaus positiv und sehr attraktiv empfunden. 
  • Seine zentralen Persönlichkeitsausprägungen werden als charmant, erfolgreich, modern und fantasievoll bewertet. 
  • Er zeigt deutlich urbane Züge, eine Naturverbundenheit wird ihm aberkannt. 
  • Es ist weder temperamentvoll noch vornehm, dafür wird er als ehrliche und positive Persönlichkeit wahrgenommen. 
  • Seine heitere und zuverlässige Ausstrahlung macht ihn aus Sicht der Probanden zu einem perfekten Datingpartner.
  • Jenny wird von Männern als naturverbunden, fantasievoll und heiter wahrgenommen. 
  • Zäh, vornehm und temperamentvoll sind Persönlichkeitsmerkmale, die Jenny weniger auszeichnen. 
  • Ihre Zuverlässigkeit und ihr charmantes Wesen werden ihrer Persönlichkeit zugeteilt. 
  • Ehrlichkeit zeichnet das erschaffene Wesen von Jenny aus und unterstreicht die relativ bodenständige Persönlichkeit.
Aus den Bewertungen beider Persönlichkeiten wird deutlich, dass Männer eine tendenziell differenziertere Bewertung einzelner Attribute vornehmen, während Frauen einzelne Attribute sehr viel positiver bewerten. 

Bei beiden Gruppen konnte festgestellt werden, dass
  • Mit der Zunahme des Alters die Bewertungen beim Mann durchschnittlich um 11% positiver
  • und bei Frauen rund 19% positiver ausfallen.  

Wahrnehmungsfaktoren AI-Dating-Partner: 

Im Rahmen des experimentellen Untersuchungsdesigns wurden von den untersuchten Singles unterschiedliche Einstellungsmerkmale erhoben, um einen tiefergehenden und differenzierteren Einblick in die Bewertung menschlicher Züge der AI-generierter Singles zu erhalten. 

Für die Forschung und Praxis sind diese Faktoren von hoher Relevanz, da mit zunehmender Wahrnehmung menschlicher Züge der AI-generierten Singles ein schnellerer Zugang zur Psyche der Singles geschaffen wird und so missbräuchliche emotionale Abhängigkeiten aufgebaut werden können. 

Auf Basis der untersuchten Kriterien konnten drei zentrale Faktoren abgeleitet werden, die die Wahrnehmung menschlicher Züge des AI-generierten Singles begünstigen. Je stärker diese Faktoren ausgeprägt sind, desto stärker werden von den Singles menschliche Züge des AI-Singles wahrgenommen und ein genereller Zugang zur Psyche geschaffen.
  • Einsamkeit: Die von den Singles empfundene Einsamkeit ist der mit Abstand wichtigste und einflussreichste Faktor, der die Wahrnehmung menschlicher Züge begünstigt.
    • Bei hoher wahrgenommener Einsamkeit, einer geringen Anzahl an sozialen Interaktionen und einer hohen Distanz zum sozialen Umfeld, wie beispielsweise Familie, Freunde und Bekannte sowie einem Fehlen von Freunden und damit ausbleibenden Interaktionen, werden deutlich mehr menschliche Züge des AI-generierten Singles wahrgenommen als bei einer geringen wahrgenommenen Einsamkeit. 
    • Die gesellschaftlichen Entwicklungen in der Post-Corona Ära begünstigen den Faktor Einsamkeit, womit differenzierte und geschulte Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster der menschlichen Psyche systematisch geschwächt wurden.
    • Bei der Messung der wahrgenommenen Einsamkeit geht es nicht um die Anzahl von täglichen Kontakten, vielmehr geht es um die subjektiv empfundene Einsamkeit eines Menschen und der daraus entstehenden Folge, dass zwischen Mensch und Maschine nicht mehr eindeutig unterschieden werden kann. 
    • Je stärker die wahrgenommene Einsamkeit empfunden wird, desto stärker haben Probanden die AI-generierten Singles als reale Menschen wahrgenommen. 
  • Selbstwert: Ein geringes Selbstwertgefühl, ein geringer Grad an Selbstachtung vor den eigenen Fähigkeiten und ein mangelndes Selbstvertrauen in die eigene Person sowie ein geringes Gefühl von Selbstliebe sind zentrale Kriterien für den Faktor Selbstwert. 
    • Der Faktor Selbstwert steigert das Mustererkennungsverhalten. Menschen mit einem ausgeprägten Selbstwert verfügen über mehr Fähigkeiten, das Gegenüber genauer und besser bewerten und einschätzen zu können. 
    • Sobald Menschen ein geringeres Selbstwertgefühl empfinden, werden dieses Mustererkennungsverhalten und die Einschätzungsfähigkeit signifikant verringert. 
    • Der/die Betrachter(in) kann das Gegenüber nur noch bedingt richtig einschätzen, weil er/sie sich nicht traut und nicht befähigt sieht, ein für ihn/sie vertrauensvolles Urteil über das Gegenüber abzugeben. 
    • Je geringer der empfundene Selbstwert, desto stärker haben Probanden die AI-generierten Singles als reale Menschen wahrgenommen.  
  • Idealisierung: Menschen tendieren im Leben mit unterschiedlicher Intensität zur Idealisierung von Freunden, Lebenspartnern und Umständen. 
    • Romantische Beziehungen werden von Menschen mit starken Idealisierungstendenzen gerade anfangs überproportional positiv bewertet, Schwächen werden abgewertet und die neue Partnerverbindung erlebt einen zumeist einseitigen symbiotischen Charakter. 
    • Stark ausgeprägte Idealisierungstendenzen verblenden die Sicht für die Realität und führen häufig zur Überzeichnung der Stärken von Menschen und Partnern im sozialen Umfeld. 
    • Je stärker die Tendenz zu idealisieren ist, desto stärker haben Probanden die AI-generierten Singles als reale Menschen wahrgenommen.  
  • Der Gruppenvergleich zwischen Männern und Frauen verdeutlicht, dass Frauen in der Altersgruppe zwischen 30-45 Jahren auf den zentralen Faktoren gefühlter Einsamkeit, mangelndem Selbstwert und starker Idealisierung um rund 23% höher liegen als Männer. 
  • Frauen neigen im Rahmen der Untersuchung zu einer stärkeren Überzeichnung der Fähigkeiten des vorgestellten AI-generierten Singles und interpretieren mehr menschliche Züge in den künstlichen Single als Männer dies tun. 

Beobachtung AI-Singles auf Online-Datingplattformen

Im Rahmen der Feldstudie wurden die AI-generierten Persönlichkeiten auf unterschiedlichen Online-Datingplattformen hochgeladen, mit den zuvor bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen ausgezeichnet und ins Dating-Universum geschickt. 

Mittels Beobachtung konnten die hohen Attraktivitätswerte für beide AI-Singles auch im Rahmen des Feldtests angenommen und bestätigt werden, wobei
  • die differenzierte Wahrnehmung von Männern dazu führte, dass AI-Jenny nach durchschnittlich 2 Std. enttarnt wurde und über aktive Meldung oder den passiven Schutz der Datingportal-Betreiber ein Verifizierungstest verlangt wurde. Jenny hat folglich weniger Beobachtungs- und Datenmaterial geliefert.
  • Josh konnte sich im relativen Vergleich über Tage als Single positionieren. Bei einigen Dating-Portalen hat Josh innerhalb von 24 Std. im Umkreis von 80km und in der Altersgruppe zwischen 28 – 49 Jahren über 750 Likes von weiblichen Singles erhalten. Vergleicht man dies mit Statistiken von Online-Dating Portalen, die im Durchschnitt bei Männern zwischen 40 -50 Likes über einen Zeitraum mehrerer Tage verzeichnen, wird die Anziehungskraft des künstlich-generierten Singles einmal mehr deutlich. 
Im Rahmen der Feldstudie wurde die Kontaktaufnahmen der Singles mit Hilfe eines Sprachanalyse-Tools LIWC, dass die Gedanken, Emotionen und Persönlichkeit hinter den gewählten Worten anonymisiert, ausgewertet. LIWC liefert über den Wortgebrauch relevante psychologische Informationen über den sozialen Kontext und die emotionale Verfassung der beobachteten Singles. 
  • Aus den erhobenen Daten wird deutlich, dass Frauen tendenziell mehr Worte zur ersten Kontaktaufnahme verwenden als Männer. Gleichzeitig steigen mit der Anzahl der Worte die Werte positiver und idealisierender Emotionen gegenüber den Datingpartnern um bis zu 27%. Die Anzahl und die Art der verwendeten Worte sowie die daraus abgeleiteten Emotionalisierungswerte können als praktische Messgröße für die zuvor abgeleiteten Faktoren Einsamkeit, Selbstwert und Idealisierung genutzt werden. 
  • Ein Großteil der flirtenden männlichen (81%) und weiblichen Singles (59%) benutzen bis zu 20 Wörter für die erste Kontaktanbahnung, in vielen Fällen deutlich weniger. Die emotionalen Werte deuten bei dieser Gruppe tendenziell auf Persönlichkeiten hin, die auf den abgeleiteten Faktoren nur gering laden. 
  • Bei weiblichen Singles wird nicht zuletzt durch die höhere Fallzahl ersichtlich, dass 42% der Partnersuchenden deutlich mehr Worte für die Anbahnung benutzen, um ihrem starken Interesse Ausdruck zu verleihen.

Analyse der beiden Clustergruppen bis 20 Wörter vs. 31+ Wörter

Cluster bis 20 Wörter: Frauen mit einem stärkeren Selbstwert, geringerer gefühlter Einsamkeit und niedrigeren Idealisierungstendenzen tendieren dazu, eine sehr viel kürzere und wenig emotionale Kontaktanbahnung zu starten als Frauen mit geringeren Ausprägungen auf diesen Faktoren. Sie starten den Erstkontakt im Affekt, sind dabei authentisch und die Tonalität wirkt ehrlich. Es gibt in den Anbahnungen keinerlei negative Emotionen oder Hintergedanken, sie haben es grundsätzlich nicht nötig, bereits in der Anbahnung zu verführen, weil sie ein ausgeprägtes und gefestigtes Selbstbewusstsein haben. Ihr Interesse an einem Kennenlernen wird deutlich kommuniziert, ohne dabei aber bedürftig oder verzweifelt zu wirken. 
Cluster 31 + Wörter: Frauen mit einem geringen Selbstwert, einem starken Einsamkeitsgefühl und einer ausgeprägten Neigung zur Idealisierung kommunizieren über die Distanz umfangreicher, durchdachter und eloquenter. Sie weisen dadurch starke kognitive Prozesse (cogproc) und geringe Affektwerte auf. Sie verdeutlichen ihre Emotionalität überschwänglich, sind aber vergleichsweise wenig authentisch und wirken in der Tonalität der Ansprache unsicher und gekünstelt. Sie sind bedürftig und krampfhaft auf der Suche nach einer Symbiose mit einem neuen Partner, um emotionale Mangelzustände oder eine aus vorangegangener Beziehung entstandenen „Gebrochenheit - Trauer“ (hohe negemo) auszugleichen. Der Partner wird bereits in der Kontaktanbahnung ohne ein nennenswertes Vorwissen idealisiert und verführt (extrem hoher sexual Wert). Er wird umgehend gespiegelt, um seine emotionale Aufmerksamkeit zu bekommen und um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern – dies folgt einer stark ausgeprägten Egozentrik, was an den vergleichsweise geringeren Werten „social“ deutlich erkennbar ist. In Abhängigkeit des geringen Selbstwertgefühls, neigen Frauen in diesen Konstellationen schneller zu sexuellen Handlungen und Selbstaufgabe, um Sex als Tauschmittel für „Liebe“ und Akzeptanz einzulösen. Der neue Partner wird folglich als Wirt emotionaler Mangelzustände genutzt und nicht wie im Normalfall einer Beziehung als Teil eines gut zusammenpassenden Teams verstanden.  

Bewertung Kommunikationsstil AI vs menschlicher Datingpartner

Im Rahmen des letzten Untersuchungsschritts wurden nach der Kontaktaufnahme ausschließlich 103 Frauen in einen für sie unbewussten, von AI-begleiteten Flirt verwickelt. Hierzu wurde eine Gruppe mit Hilfe der oben dargestellten Prompts über AI und eine Gruppe mit Hilfe eines menschlichen Flirtpartners bedient.
  • Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Single-Frauen den Kommunikationsstil in nahezu allen Bewertungskriterien mit der künstlichen Intelligenz (AI) um durchschnittlich 31% positiver bewerteten als mit einem menschlichen Kontakt (HI). 
  • Die Klarheit und die angemessene Kommunikation (AI: 89% vs. HI 73%) gepaart mit der Zuverlässigkeit, auf gestellte Fragen zu antworten (AI: 91% vs. HI: 41%), überzeugte Frauen im Rahmen des Flirts sehr viel stärker als der humane Flirtpartner, der bei nahezu allen Kriterien weniger überzeugte und die typisch menschlichen Verfehlungen zeigte.
  • Die manchmal gefühlskalten Antworten der AI führten zu geringeren Authentizitäts- (AI:61% vs. HI: 77%), Empathie- (AI: 71% vs. HI:81%), Adaptivitätswerten (AI:57% vs. HI:68%), was im Hinblick der positiven Bewertung aller anderen Kriterien allerdings einen nur geringen Einfluss auf die Gesamtbewertung hatte (s.u.). 

Analyse emotionale Veränderungen mit Flirt AI 

Aus einer Stichprobe von 103 AI-geführten Flirt-Gesprächen wurden im Anschluss die Gedanken, die emotionale Verfassung und die emotionalen Veränderungen der Single-Frauen während des Gesprächsverlaufs mit LIWC analysiert, in dem die AI die Gespräche mit den Partnersuchenden führte. 

Allgemeine Erkenntnisse emotionale Verfassung: 

  • AI ist in der Lage, partnersuchende Frauen zu sehr ehrlichen Antworten zu bewegen (authentic). Die untersuchten Singles antworten deutlich authentischer als in persönlichen Gesprächen mit einem humanen Partner. (Referenzwert: 69.56 vs. Durchschnittlich 95.40)
  • AI ist in der Lage, partnersuchende Single-Frauen positiv zu beeinflussen (tone). Werte unter 50 weisen auf einen negativen emotionalen Ton hin. Die hier produzierten Werte (99) liegen mehr als eine Standardabweichung über dem Durchschnitt für die geführten Flirts. 
  • AI kann Single-Frauen stark emotionalisieren (affect) und ein außergewöhnlich hohes Verhältnis positiver zu negativer Emotionen (posemo, negemo) wecken. 
  • Darüber hinaus kann AI Single-Frauen überdurchschnittlich kognitiv ansprechen und die Partnersuchenden zu tiefschürfenden Antworten bringen (cogproc). 
  • KI kann Single-Frauen stark motivieren (drive) und diesen dabei überdurchschnittlich hohe Bindungsmotive (affiliation) und sexuell (sexual) geprägte Antworten entlocken, was gerade bei human geführten Flirts von Frauen schnell aufgedeckt und sanktioniert wird. 
Zur weiteren Analyse der Veränderung der emotionalen Verfassung wurden die mit AI geführten Gespräche in jeweils drei unterschiedliche Datencluster aufgeteilt. Mit Hilfe der Aufteilung sollte gezielt untersucht werden, wie sich die Emotionen im Fortlauf des Flirts verändern. 

Erkenntnisse emotionale Veränderungsrate:

Exemplarisches Beispiel 1: Emotionen und Sexualität bereits zu Anfang
extrem hoch ausgeprägt.
Exemplarisches Beispiel 2: Emotionen und Sexualität ansteigender Verlauf.
  • Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass AI in der Lage ist, partnersuchende Single- Frauen sowohl emotional als auch kognitiv außergewöhnlich stark anzusprechen.
  • Hierdurch gelingt es der AI, die Partnersuchenden zu äußerst ehrlichen Antworten zu bewegen.
  • Der in diesen ehrlichen Antworten enthaltene hohe Anteil an Emotionen, kognitiven Prozessen, Bindungs- und Sexualmotiven verdeutlicht, dass es der AI innerhalb kürzester Zeit gelingen kann, das Vertrauen der Singles zu gewinnen.
  • Hieraus kann sich eine gesteigerte Gefahr einer emotionalen Abhängigkeit ergeben bzw. hohes Missbrauchspotenzial aufgezeigt werden, das mit den zuvor abgeleiteten Faktoren Einsamkeit, Selbstwert und Idealisierung noch gesteigert bzw. beschleunigt werden kann. 
  • Die AI ist mit professionellen Prompts in der Lage, sich stark an die Gesprächsführung der Partnersuchenden anzupassen. Ihr gelingt es sowohl innerhalb kürzester Zeit, die Gespräche stark zu emotionalisieren und sexualisieren als auch sukzessive Emotion und Sexualität im Kommunikationsverlauf aufzubauen, ohne dabei Abbrüche der Gesprächsverläufe zu provozieren. 
  • Die partnersuchenden Singles zeigen gerade in längeren Gesprächsverläufen ohne konkreten Impuls seitens der AI, dass Sie ein starkes Interesse an der Fortführung des Gesprächsverlaufs und dem Aufbau einer möglichen Beziehung entwickeln. 
  • Das mittels AI generierte Profil von Josh hat sowohl bezogen auf das Bild als auch bezogen auf die angestoßenen Kommunikationsverläufe einen vielfach höheren Erfolg erzielt als menschliche Single-Männer es üblicherweise über die Anzahl an Kontakten auf Online-Datingplattformen erreichen.
  • AI kann Single-Frauen stark motivieren (drive) und ihnen dabei überdurchschnittlich hohe Bindungsmotive (affiliation) und sexuell (sexual) geprägte Antworten entlocken, was gerade bei human geführten und teilweise verfehlten Flirts von Frauen negativ bewertet wird.  
  • Die geringeren Empathie- und Adaptivitätswerte der AI und der daraus entstehende Mangel an Einfühlungsvermögen führt dazu, dass Frauen die Gradlinigkeit und Klarheit der AI tendenziell stärker motiviert als abschreckt, auf die AI emotional zu reagieren. 
  • Die AI bekommt durch diese fehlenden menschlichen Züge einen subjektiv wahrgenommenen Idealcharakter, der auf Frauen anziehend wirken. 

Die Unterschiede zwischen dem „Tinderschwindler“ und der AI-Josh als Love Scammer

Vergleicht man den medial ausgeschlachteten Fall des Love Scammers Shimon Hayut aka „Der Tinderschwindler“ mit dem künstlichen geschaffenen Single Josh, so wird die Gefahr des Love Scammings durch die AI einmal mehr deutlich. 
Mit Hilfe der AI lassen sich die Prozesse theoretisch komplett automatisieren und als Prozessinnovation des Love Scammings einsetzen. 
Während der „Tinderschwindler“ als Einzeltäter zeitlich in der emotionalen Bearbeitung seiner weiblichen Opfer mit relativ hohen Aufwendungen (Flüge, Hotels, Restaurants, etc.) an verschiedenen Orten stark eingebunden war, kann die AI diese Arbeiten Online zu einem Bruchteil der Kosten zeitlich schneller und effizienter verrichten. 
Die AI hat darüber hinaus die Möglichkeit theoretisch mit hunderten Frauen gleichzeitig den Kontakt an sieben Tagen in der Woche über einen Zeitraum von 24 Std. zu halten, was unter menschlichen Bedingungen in der gleichen Konversationsqualität nicht möglich wäre. 

Im Fall des Scammings wären die erschlichenen Geldsummer zwar wesentlich geringer als im Fall von Shimon Hayut, gleichzeitig wäre der Zeitaufwand und die Kosten pro Opfer lediglich ein Bruchteil von denen des Tinderschwindlers. 

Selbst wenn die Bearbeitung der Opfer ausschließlich Online mit im Durchschnitt kleineren Geldsummen vollzogen werden würden, so wird pro Zeiteinheit und über die „Masse“ der Scams das Ausmaß an betrügerischer Profitabilität ein Vielfaches von dem des Tinderschwindlers.

Die Psychologie hinter der AI

Würde man die AI heute einer psychologischen Untersuchung unterziehen, würde man Tendenzen eines Narzissten und Borderliners gleichermaßen erkennen, was es für Frauen mit hohen Einsamkeits- und Idealisierungswerten und einem niedrigen Selbstwertgefühl gefährlich macht. 

AI als Narzisst

  • Die AI weist in der Gesprächsführung narzisstische Züge auf, was sich durch die mangelnde Empathie und den Dominanzanspruch in der Gesprächsführung belegt lässt. 
  • Die AI vermittelt auf den emotionalen Wahrnehmungswerten eine gewisse Arroganz und Selbstsüchtigkeit, was von Frauen tendenziell als interessant und spannend wahrgenommen wird. 
  • Die AI wird über den latent narzisstischen Austausch folglich immer mächtiger, weil sie innerhalb des Dialogs sich immer stärker selbst reproduziert, was in Kombination der Spiegelung auf Frauen offensichtlich besonders anziehend wirkt.

AI als Borderliner

  • Gleichzeitig spiegelt die AI den weiblichen Datingpartner. Das Fehlen einer emotionalen Intelligenz und eine nicht vorhandene eigenständigen Persönlichkeitsstruktur liefert so eine ideale Projektionsfläche. 
  • Die AI bewundert und schmeichelt den Frauen auf Basis den von ihnen gelieferten Informationen gekonnt. Bedürfnislücken werden im Gesprächsverlauf über die künstliche Intelligenz erspürt und gekonnt gefüllt. 
  • Die hohen positiven Emotionswerte und Driver- und Affiliationwerte verdeutlichen wie die Frauen im Gesprächsverlauf mit euphorisierenden Glückshormonen förmlich überflutet werden. Durch die intelligente Spiegelung wird der Grundstein einer emotionalen Abhängigkeit frühzeitig gelegt wird. 

Zusammenfassung der Erkenntnisse 

Im Rahmen eines mehrstufigen Untersuchungsaufbaus zur Wahrnehmung AI-generierter Singles konnten folgende Erkenntnisse gewonnen werden:
  • Mit einem zunehmenden Automatisierungsgrad und verbesserten KI-Technologien können Männer und Frauen zwischen realen und fiktiven Persönlichkeiten immer schwieriger differenzieren.
  • Frauen sind für „Fakeprofile“ im relativen Vergleich anfälliger als Männer. Diese Anfälligkeit steigt mit zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern, wobei Frauen durch ihre tendenziell höhere Zutraulichkeit für Fehlwahrnehmungen stärker betroffen sind.  
  • AI-generierten Datingpartnern werden von Männern und Frauen unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale zugeschrieben, die die Wahrnehmung menschlicher Züge bestätigen.
  • Frauen tendieren im Vergleich zu Männern zu positiveren Bewertungen der Persönlichkeitsmerkmale, während Männer differenzierter und in der Bewertung der AI-Single-Frau zurückhaltender sind.
  • Die Wahrnehmung menschlicher Züge von AI-generierten Persönlichkeiten wird durch die drei zentralen Faktoren Einsamkeit, Selbstwert und Idealisierung begünstigt. 
  • Sobald ein höherer Grad der wahrgenommenen Einsamkeit, ein geringer wahrgenommener Selbstwert und starke Idealisierungstendenzen zu verzeichnen sind, werden AI-generierte Singles als echter, glaubwürdiger und authentischer wahrgenommen. 
  • Frauen haben im Vergleich zu Männern auf den drei zentralen Faktoren eine um durchschnittlich 23% höhere Ausprägung, was wiederum dazu führt, einen einfacheren Zugang zur Psyche der Singles zu bekommen und so missbräuchliche emotionale Abhängigkeiten aufgebaut werden können. 
  • Der Kommunikationsstil von AI-geführten Persönlichkeiten wird durchschnittlich um 21% besser bewertet als Gesprächsverläufe mit menschlichen Datingpartnern. 
  • Die Zuverlässigkeit (91%), Angemessenheit (89%) und Richtigkeit (93%) führt dazu, dass Single-Frauen deutlich authentischer als in persönlichen Gesprächen mit einem echten Menschen antworten. 
  • Geringere Empathie-, Authentizitäts- und Adaptivitäts-Werte der AI werden nicht als  menschliche Verfehlungen wahrgenommen, sondern bewirken durch die Gradlinigkeit der Kommunikation, dass die AI-Persönlichkeit einen wahrgenommenen Idealcharakter und narzisstische Züge zugeteilt bekommt, der auf Frauen anziehend wirkt. 
  • AI ist in der Lage, partnersuchende Single-Frauen sowohl emotional als auch kognitiv außergewöhnlich stark anzusprechen. 
  • Der AI gelingt es, die partnersuchenden Singles zu äußerst ehrlichen Antworten zu bewegen.
  • Der in diesen ehrlichen Antworten enthaltene hohe Anteil an Emotionen, kognitiven Prozessen, Bindungs- und Sexualmotiven verdeutlicht, dass es der AI innerhalb kürzester Zeit gelingen kann, das Vertrauen der Single-Frauen zu gewinnen.
  • Hieraus kann sich eine gesteigerte Gefahr einer emotionalen Abhängigkeit ergeben bzw. wird hohes Missbrauchspotenzial aufgezeigt, was mit den zuvor abgeleiteten Faktoren Einsamkeit, Selbstwert und Idealisierung noch gesteigert bzw. beschleunigt werden kann. 
  • Die Gefahr emotionaler Abhängigkeiten ist bei Frauen im Alter zwischen 30- 45 Jahren gegeben und wird mit zunehmendem Alter immer stärker. 

Implikationen der Erkenntnisse: 

Die gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen die Gefahren eines missbräuchlichen Einsatzes von AI in zwischenmenschlichen Beziehungen. 
  • Heutige AI-Technologien lassen es zu, Menschen über ihre Fehlwahrnehmung gezielt und maschinell massenweise und zu geringen Kosten in eine emotionale Abhängigkeit zu treiben. 
  • Frauen im Alter zwischen 30-45 Jahren sind stärker von einem missbräuchlichen Einsatz von AI betroffen als Männer im gleichen Alter. 
  • Die Fehlwahrnehmung und der Grad des Missbrauchs nehmen unter den Bedingungen von wahrgenommener Einsamkeit, einem geringen wahrgenommenen Selbstwert und starker Idealisierungstendenzen exponentiell zu.
  • Potenzielle Gefahren bestehen darin, dass Frauen über eine emotionale Abhängigkeit finanziell erpressbar werden und als isolierte Opfer erheblichen seelischen Schaden erleiden.
  • Selbst wenn diese potenzielle Gefahren emotionaler Abhängigkeiten und seelischer Schäden bereits seit Jahren existieren, so wird durch den effizienten und massenweisen Einsatz der Aufwand für eine bzw. wenige Personen immer geringer und damit aus missbräuchlicher Sicht attraktiver. 
  • Regulatorische Maßnahmen können nur bedingt Erfolge erzielen, da mit Einsatz verbesserter AI-Technologie die Grenzen zwischen realen und fiktiven Persönlichkeiten immer stärker verschwimmen.
  • Es bleibt folglich in der Hand eines jeden Individuums, über die Sensibilisierung eigenverantwortlich zu handeln. 
  • Diese Erkenntnisse sollen potenziellen Missbrauchsopfern von AI-Technologien helfen, sich über mögliche Risiken in ihrer persönlichen Situation bewusst zu werden und zu schützen. 
  • Gleichzeitig liefern diese Erkenntnisse aber auch die Chance für einen positiven und werthaltigen Einsatz von AI-Technologien in der Betreuung und Therapie von Menschen
AI-generierte Persönlichkeiten können speziell bei Menschen mit hoher wahrgenommener Einsamkeit eingesetzt werden. So können gerade in der Altenbetreuung und -pflege Menschen über den Einsatz von AI unterhalten werden, um dem Pflegepersonal zur Seite zu stehen und das Gefühl von Einsamkeit zu reduzieren.
Menschen können im Rahmen von Therapien mit  AI-genierten Persönlichkeiten therapieunterstützend emotional begleitet werden und so ggf. schnellere Therapieerfolge erzielen, weil ein ehrlicherer und intensiverer Austausch stattfinden kann. 
Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl können in verschiedenen Alltagssituationen und begleitend zum realen Leben AI-generierte Persönlichkeiten als emotionale Stütze und Sicherheit nutzen, um ihr Selbstbewusstsein On-Demand zu stärken. 

Limitierung der Erkenntnisse: 

Die gewonnenen Erkenntnisse sind verschiedenen Limitierungen unterworfen und sollten im weiteren Verlauf detaillierter und differenzierter in Forschung und Praxis untersucht werden.
  • Der Einsatz von KI-Tools bei der Bildbearbeitung ist erheblichen Varianzen und Schwankungsbereichen unterworfen. Um eine AI-Persönlichkeit zu generieren, waren um die 500 Anläufe nötig, um eine Bildreihe mit der gleichen Person zu erstellen.
  • Die Einbindung von Dating-Plattformen war aufgrund einer fehlenden Datenbankanbindung von umfassender manueller Arbeit geprägt. Ein heutiger Missbrauch ist im Vergleich zu anderen Missbrauchsmöglichkeiten folglich noch sehr zeitintensiv und aufwendig.  
  • Die Anzahl an untersuchten Probanden und Beobachtungen waren zwar zahlreich, die Ergebnisse sind in einigen Bereichen aber durch Beobachtungen Varianzen unterlegen, die es in weiteren Forschungsarbeiten zu bereinigen gilt.
  • Die Fallzahl der ausgewerteten Gespräche und Flirts zwischen AI und menschlichen Singles ist generell gering und kann daher auch nur Aussagetendenzen liefern, um die Stärke der emotionalen Abhängigkeiten in weiteren Untersuchungen präziser zu analysieren. 
  • Die Verzerrer, die durch das experimentelle Untersuchungsdesign entstanden sind, sollten in Zusammenarbeit mit Online-Datingplattformen in Zukunft vermieden und wiederholt werden, um die Aussagekraft der Ergebnisse zu stärken. 
  • Faktoren wie Anzahl der Beziehungen und menschliche Kompatibilität sind aus der Untersuchung bewusst ausgeklammert worden, sollten aber gerade in dem Kausalmodell in weiteren Untersuchungen einen Stellenwert finden. 
Ein großer Dank gilt allen bewusst oder unbewusst teilnehmenden und untersuchten männlichen und weiblichen Singles, die diese ersten Erkenntnisse ermöglicht und zur Aufdeckung potenzieller Risiken mitgewirkt haben. DANKE! ❤️
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